Montag, 27. April 2015

Stairway to hell

So, heute war der erste richtige Scheiss Tag.

Der Aufstieg auf den Pfad der mich von Bouvante nach Lente und damit in die richtigige Reiserichtun bringen sollte, führte rasch auf einen mörderischen Pfad, Steil wie Sau, Voller Steine, Geröll und Glitsch. Und querliegenden Bäumen. 




Am Anfang sah's noch nett aus.





Doch bald schon so. Und schlimmer. (Warum kommt auf Fotos eigentlich nie rüber, wie steil sowas ist)


Natürlich blockte Gamin vor den Baumstämmen. Ich versuchte ihn zu motivieren, bastete schliesslich ab, bis er darüber sprang oder kletterte.
Kaum war ein Baum überwunden, kam der nächste. Eine Tortur. Natürlich fragte ich mich, ob es nicht klüger wäre, um zukehren, aber wir hatten ja schon einige Baume hinter uns und ich hatte immer die Hoffnung, dass das der letzte war. 


War das jetzt der letzte?




Nee, jetzt...

Wir kamen irgendwann *fast* oben an. Doch dann.... Der ganze Hang verschüttet von Baumstämmen, und Felsbrocken. Und ein am Boden liegendes kaputtes Holzschild mit der Inschrift: "Wir sind dabei den GR zu sanieren, sorry für die Unanehmichkeiten"
Ja, besten Dank, Arschloch! Ein GR in diesem Zustand gehört schlichtweg abgesperrt!



Endstation Baumhölle

Nun mussten wir also doch umkehren.

Der Regen wurde immer heftiger und verwandelte den steilen Abhang in eine glitschige Hölle. Als ich wieder abbasten musste, rutschte mir die Rolle mit dem Schlafsack und der ISO Matte aus der Hand, hinunter auf den Boden  -  und weiter runter in den bodenlosen Schlund der Schlucht. 

Das wärs also gewesen mit dem schönen Schlafsack! Immer mehr regnete es, ich war nass bis auf die Knochen, ein Wind kam auf, es wurde immer glitischger. 

Ich weiss gar nicht, wie oft ich ausgerutscht und in den Dreck gefallen bin. Gamin stürzte Auch mehrfach und eine Zeit  lang dachte ich, ok, das wars, Das hier  wird unser Grab.

Irgendwann blockte Gamin vor einem Baumstamm, den auch nicht genommen hätte, Da am anderen Ende nur eine steil abfallende, nassrutschige Felswand war. Ich weiss gar nicht wie wir es geschafft haben, aber wir kämpften uns zurück nach Bouvante und so bin ich nun wieder im Hotel. 

Die Hotelfrau ist bereit, mich morgen in einen Ort zu fahren, wo es ein Outdoor Geschäft gibt, so dass ich mir einen neuen Schlafsack und Iso Matte kaufen kann.
Der Laptoop ist Auch nass geworden, er hat einen bösen Fleck am Bildschirm. Funktioniert aber sonst noch.Alles ist nass und zerschunden.
Fürwahr ein Höllentag.

6 Kommentare:

  1. Das klingt bös, sehr bös.
    Du tust mir unendlich leid, weiß ich doch, dass deine finanziellen Mittel auch kurz vor der Null stehen, und nun das auch noch....
    Ich überlege, woran es liegt, dass du dauernd auf diese Wege gerätst. Gibt es keinen Weg an einem Fluss entlang, an kleinen Straßen, die durch das Gebirgsmassiv führen? OK, das mit dem Windbruch (den so etwas muss das sein, was du da fotografiert hast) kann dir immer wieder passieren, aber egal, wie viel mehr Zeit du dadurch brauchst; du _musst_ dir einen gangbareren Weg suchen, so geht das nicht.
    (Immerhin kommt auch noch die Aufgabe "Alpen"....)
    Hast du schon "Luft geholt" und dir was überlegt?
    Ich umarme dich und wünsche dir die richtige Entscheidung.....

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, ich habe mir jetzt eine südroute zurechtgelegt, in der zu hohe Berge und zu schroffe Steigngen strikt gemieden werden. Bedeutet eine grosse Schlaufe, aber es geht nicht anders. Die Alpen werden südlich umgangen, will heissen, nur die Vorhügel, nichts über 1000 Meter und eben vor allem nicht zu steil.

      OH Mann, was sehneich mich nach dem schönen Gelände das wir von Roiffieux bis Peyrus hatten.

      Es ist ja nicht die Steigung an sich, die macht weder mir noch Gamin etwas aus, aber in so schroffen Gelände ist es eben meist so, dass links eine Felswand, rechts ein Abgrund ist und wenn dann der schmale Pfad ein Hindernis aufweist, - Querliiegender Baum, Felsbrocken, usw dann sind wir gelackmeiert. Nur-Fuss Trekker können irgendwe drüberklettern, aber ein beladener Esel. Klar kann man abbasten, aber wenn Du das alle fünf Meter machen musst wird es zur Totur. Auch wenn e sregnet wird dadurch de Ladung immer nasser und nasser.
      Übriges wurden gestern noch zwei andere Trekker den selben Berg runtergespült und im Hotel gelandet. Und auch die sind ohne Esel arg in die Bredouille gerraten.

      Löschen
  2. Oh man, wie ätzend... wünsch dir, dass es ab jetzt besser läuft!

    Bodecea

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Diana, nun wirst Du geprüft und gefordert durch die Umstände die Du Dir selbst auferlegt hast. Sind sie zu stark, bist Du zu schwach. Alles andere wäre zu einfach. Fluche, kämpfe und wachse an Deinen Aufgaben. Es kommen bessere und auch schlechtere Tage.
    Weiterhin wünsche ich Dir die Kraft und Ausdauer um auf den Weg zu kommen und auf ihm zu bleiben.
    Norbert

    AntwortenLöschen