Freitag, 13. März 2015

Mach mich nicht an !

«Wenn Sie nicht wollen, dass der Typ in Flammen aufgeht, zünden Sie ihn nicht an.»

Das rät der Autor Zmile Brager in seinem Leitfaden für Langzeit-Wanderreiter, in einem extra  Kapitel für weibliche Reiterinnen.

Unabhängig von der Tatsache, dass es sich für die geneigte Leserin etwas komisch anfühlt dass ein Mann Ratschläge zum Thema Monatshygiene gibt: Obiger Satz ist typisch für die männliche Perspektive in einer Problematik, die Frauen in einem ganz anderen Masse betrifft, als Männer. Die der sexullen Belästigung.

Der Autor scheibt weiter, frau solle auf zu enge, aufreizende Kleider verzichten und nicht zu oft, bzw gar nicht lächeln.

Stöckelschuhe und Minirock sind auf einer Trekking Tour nicht sehr praktisch und werden wohl nur von einer Minderheit der Wanderreiterinnen und Säumerinnen  getragen.
Aber lächeln? ist das wirklich schon «anzünden»?

Was genau ist eigentlich «aufreizendes Verhalten» und oder Kleidung?
Ich bin sicher nicht die einzige Frau zu der man schon zudringlich wurde, obwohl sie weite Schlabberklamotten trug und unfreundlich dreinguckte.

Das eigentliche Problem ist die Umkehrung der Verantwortlickeiten.  Nicht der Mann muss seine Triebe unter Kotrolle halten und sich zivil verhalten, die Frau ist für letztere verantwortlich.

Ein Ding der Unmöglichkeit, denn das Empfinden von «aufreizend» ist subjektiv.
In manchen Stämmen sind alle Frauen barbusig ohne dass es irgendjemanden juckt. In anderen Kulturen müssen sich Frauen komplett in Säcke stecken um keine Versuchung darzustellen.

Zudem sprechen die Statistiken eine ganz andere Sprache. Nicht kesse Minirockträgerinnen  werden am meisten vergewaltigt, sondern schüchterne Mauerblümchen.
Ein sicheress Anti-Anmache Outfit gibt es nicht. Das Problem liegt bei der Einstellung des Mannes, der jede Frau auf ihreVerfügbarkeit prüft, statt sie einfach nur als Mitmenschen zu sehen und ergo auch so zu behandeln.
Dagegen kann frau nicht viel machen, ausser das Signal zu geben, dass sie darauf besteht, als Mensch behandelt zu werden, egal welche Kleidung sie trägt.

Demnächst habe ich einen Termin beim Frisör. Kurzhaarschnitt ist angesagt. Das ist auf der Pilgerfahrt praktischer, von wegen schneller trocknen ach dem Waschen und so. Ich werde damit nicht undbedingt gut aussehen. Ein durchus gewollter Nebeneffekt.

Schade, dass frau so denken muss.


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